
Warum du deinem Pferd im Sommer Salz zufüttern solltest – und warum ein Leckstein oft nicht reicht
Wenn es um das Thema Salzfütterung geht, scheiden sich die Geister.
Während früher ganz selbstverständlich Salz zugefüttert wurde, herrscht heute häufig Unsicherheit – und nicht selten Ablehnung.
Doch besonders in den Sommermonaten kann eine bewusste Salzergänzung für dein Pferd einen entscheidenden Unterschied machen.
Salz – mehr als nur ein Mineral
Salz ist für Pferde überlebenswichtig.
Es spielt eine zentrale Rolle im Wasserhaushalt, bei der Regulation des Blutdrucks, bei der Funktion von Muskeln und Nerven sowie im gesamten Stoffwechsel.
Besonders im Sommer, wenn Pferde über das Schwitzen viele Mineralien verlieren, kann ein Mangel an Salz schnell zu Erschöpfung, Kreislaufproblemen oder sogar Kolik-Symptomen führen.
Ein ausgeglichener Salzhaushalt hilft dabei,
- den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen zu kompensieren,
- müde oder schlappe Pferde wieder in Schwung zu bringen,
- den Säuren-Basen-Haushalt zu regulieren,
- und das Herz-Kreislauf-System zu stabilisieren.
Gerade aktive Pferde, Pferde mit dichtem Fell, ältere Pferde oder solche mit Stoffwechselproblemen profitieren oft spürbar von einer gezielten Salzergänzung.
Warum ein Leckstein oft nicht reicht
Viele Pferdebesitzer verlassen sich auf den klassischen Salzleckstein.
Doch dieser bietet oft keine zuverlässige Möglichkeit, den Salzbedarf zu decken. Warum?
- Über- oder Unterversorgung: Manche Pferde ignorieren den Leckstein komplett – andere wiederum fressen ihn nahezu auf. Das hat nichts mit Instinkt oder „Bedarf erkennen“ zu tun, sondern eher mit Langeweile, Geschmack oder gar Stressverhalten.
- Individuelle Unterschiede: Der tatsächliche Salzbedarf eines Pferdes hängt von vielen Faktoren ab – Temperatur, Bewegung, Futterart, Gesundheitszustand, Haltungsform. Ein Leckstein kann darauf nicht individuell reagieren.
- Unkontrollierte Aufnahme: Wird zu viel Salz aufgenommen, kann das genauso gesundheitsschädlich sein wie zu wenig. Eine dauerhafte Überversorgung belastet unter anderem Nieren und Stoffwechsel. Deshalb ist eine gezielte Zufütterung oft sicherer als die Hoffnung, dass das Pferd „schon weiß, was es braucht“.
Was du tun kannst
Statt auf Glück oder Gewohnheit zu setzen, ist es sinnvoll, sich bewusst mit dem Thema Salz auseinanderzusetzen – gerade in den warmen Monaten.
Eine moderate, kontrollierte Ergänzung über das tägliche Futter ist oft der beste Weg.
So weißt du, was dein Pferd bekommt – und kannst seine Reaktion auch besser beobachten.
Wichtig: Salz ersetzt keine ganzheitliche Mineralstoffversorgung, sondern ist ein Teil davon.
Besonders bei Pferden, die viel schwitzen oder bei hoher Temperatur trainiert werden, sollte die Versorgung kritisch betrachtet werden.
Fazit:
Salz ist kein optionales Extra – es ist eine lebenswichtige Substanz für den Pferdekörper.
Besonders im Sommer lohnt es sich, genauer hinzuschauen und bewusst zu ergänzen, statt sich auf Lecksteine zu verlassen.
Denn nur ein gut versorgter Organismus kann dauerhaft gesund und leistungsfähig bleiben.
